Evidence summaries
Neu-Start Projekt «Physiotherapie wirkt:»
Unter dem Titel «PT wirkt:» publiziert Physiobern kurze und knackige Zusammenfassungen der aktuellen Evidenz zu einem Fachgebiet der Physiotherapie oder einem ausgewählten Krankheitsbild.
Diese «Evidence Summaries» versuchen auf zwei A4-Seiten die wesentlichen Infos für die Praxis zusammen zu fassen. Zum einen für die Physiotherapeut:innen als Grundlage und zum anderen für Patient:innen und die breite Öffentlichkeit, um sichtbar zu machen, wo überall die Physiotherapie ihren Platz hat. Das neuste Summary befasst sich mit der Harninkontinenz und den verschiedenen physiotherapeutischen Behandlungsansätzen. Wie immer enthält es neben den konkreten Hinweisen für die Praxis auch eine Reihe von Links und Publikationen für die vertiefte Recherche. Für alle, die sich vielleicht sogar auf diesen Bereich spezialisieren und sich dafür gezielt weiterbilden möchten.
Die Geschichte der «Evidence summaries» geht weiter. Nach den bisherigen Themen Schulterimpingement, Sturzprävention und Multiple Sklerose folgt nun die Harnkontinenz. Diesmal hatten Seraina Liechti und Annina Zürcher von A-Z den Lead und haben die Zusammenfassung der Evidenz zusammen mit der Fachexpertin Andrea Wahli (Delegierte von Physiobern) erarbeitet. Die Erstellung war nicht ganz einfach, insbesondere weil die Behandlung von Inkontinenz primär von spezialisierten Therapeut:innen durchgeführt wird. Das Summary richtet sich aber weniger an diese Spezialist:innen, sondern möchte allen Physiotherapeut:innen Informationen vermitteln, wie eine Inkontinenz behandelt werden kann und welche Rolle die (spezialisierte) Physiotherapie dabei einnimmt.
Folgende Kernaussagen stellt das Summary in den Vordergrund:
- Durch spezialisierte Physiotherapeut:innen angeleitete Beckenbodentherapie wird bei Harninkontinenz als Behandlung der ersten Wahl empfohlen.
- Bei Belastungsinkontinenz ist das Training der Beckenbodenmuskulatur zentral, bei Dranginkontinenz sind verhaltenstherapeutische Massnahmen zu priorisieren.
- Physiotherapie ist eine kostengünstige und effiziente Intervention, welche die Lebensqualität der von Harninkontinenz betroffenen Personen massgeblich erhöhen kann.
Im Dokument gibt es dazu die nötigen Hintergrundinformationen. Angefangen bei der hohen Prävalenz der Inkontinenz, über das Vorgehen Belastungs- und Dranginkontinenz zu unterscheiden bis zu konkreten Hinweisen zur Therapie. Auch ein Abschnitt über die gesundheitsökonomischen Aspekte darf dabei nicht fehlen. Wir wünschen eine anregende Lektüre und gutes Gelingen bei der Umsetzung im Alltag.
Geplant ist weiterhin zwei Summaries pro Jahr zu erstellen und zu publizieren. Das nächste Thema, das in Arbeit ist, befasst sich mit der onkologischen Rehabilitation. Für die weiteren Themen sind wir offen für Vorschläge und Ideen. Ihr könnt eure Ideen gerne per Mail an die Geschäftsstelle oder direkt an gere.luder@physiobern.info schicken.
Daneben arbeiten wir im Vorstand im Rahmen der Strategie daran, wie wir die bereits vorliegenden Summaries noch weiter streuen können. Inhaltlich eignen sich die Dokumente sehr gut zum «Posten» auf Linkedin, Instagram oder Facebook. Formal kommen sie dafür allerdings zu trocken daher, da auf all diesen Kanälen die Bildsprache eine wichtige Rolle spielt. In diesem Sinne sind wir daran zu überlegen, wie die Themen der Summaries mit Illustrationen ergänzt werden können, um sie gezielt auf den sozialen Medien einzusetzen. Auch die Zugänglichkeit via Webseite und hier in diesem Magazin wird ein Thema sein und soll weiter verbessert werden. Ganz nach dem Motto: Gutes nicht nur tun (oder hier erarbeiten), sondern auch darüber reden (und es verbreiten).
Faktenblatt bei Harninkontinenz
veröffentlicht im Februar 2024
Faktenblatt bei Multipler Sklerose
veröffentlicht im Juli 2020
Faktenblatt zur Sturzprävention
veröffentlicht im Januar 2020
Faktenblatt bei Schulterimpingement
veröffentlicht im Dezember 2019